Biographie
Am 2. Oktober 2019 wurde in Krasnojarsk ein Strafverfahren gegen den 61-jährigen Sergej Tolstonoschenko eröffnet. Er wird extremistischer Aktivitäten beschuldigt, weil er an einer Bushaltestelle über den Glauben an Gott gesprochen hat. Was ist über diesen vermeintlich gefährlichen Verbrecher bekannt?
Sergey wurde 1957 in Krasnojarsk geboren. Der Vater lebt nicht mehr, die Mutter ist im Ruhestand. Er hat einen jüngeren Bruder. Als Kind las er gerne Bücher und trieb Sport. Er besuchte Sektionen des klassischen Ringens, Sambo, liebte den alpinen Skisport. Er träumte davon, Pilot zu werden, las Bücher über sie und bewunderte ihre Heldentaten, aber aufgrund seiner Sehschwäche gelang es ihm nie, seinen Traum zu verwirklichen.
Nach der Schule absolvierte er das Krasnojarsker Institut für Technologie, wo er einen Abschluss als Ingenieur im Bereich der chemischen und technologischen Prozesse erhielt. Nachdem er in der Armee gedient hatte, bekam er eine Stelle im Krasnojarsker Maschinenbauwerk als Dreherlehrling. Im Laufe der Zeit erhielt er die fünfte Kategorie dieses Berufs. Gesundheitliche Probleme schränkten den Sport ein, aber Sergeys Liebe zum Lesen verblasste nicht.
Am Institut lernte er seine spätere Frau Nina kennen, wo sie in der gleichen Gruppe studierten. Sie heirateten 1982, als beide im vierten Jahr waren. Nina ist jetzt im Ruhestand. Das Paar hat einen erwachsenen Sohn, Dmitry, der als Ingenieur für die Reparatur und Wartung von Bürogeräten arbeitet.
Sergej begann sich für die Lehren der Bibel zu interessieren, als er sah, wie sie sich positiv auf seine Frau auswirkten. Später war er beeindruckt von der Einfachheit und Genauigkeit der Antworten, die dieses Buch auf wichtige Lebensfragen gibt. Sergej bemerkte, dass seine Ehe dank der Bibel gestärkt wurde, sich sein Gesundheitszustand verbesserte und sich sein Ruf in den Augen der Menschen, die ihn vorher nicht von der besten Seite kannten, zum Besseren veränderte.
Die Strafverfolgung riss die Familie aus ihrem gewohnten Lebensalltag. Eine Durchsuchung der Wohnung mit der Beschlagnahme persönlicher Gegenstände erwies sich als großer Stress. Vor diesem Hintergrund verschlimmerten sich Erkrankungen des Magens, der Lunge und andere gesundheitliche Probleme. Sergey, der schon immer gerne Gastfreundschaft gezeigt hat, fühlt sich aufgrund der mangelnden Kommunikation mit Freunden deprimiert. Zudem drohte ihm der Ermittler, der die Durchsuchung durchführte, mit Entlassung.
Alle Verwandten von Sergej, darunter auch Menschen unterschiedlichen Glaubens, sind äußerst empört über die Willkür der Behörden gegenüber den Gläubigen. Sie haben aufrichtiges Mitgefühl mit Sergey, versuchen in schwierigen Zeiten zu unterstützen und zu ermutigen.