Biographie
Im April 2021 führten Polizeibeamte der Region Tula eine Razzia bei Jehovas Zeugen durch. Mehrere Gläubige, darunter 2 Frauen, wurden ins Gefängnis geworfen. Gurami Labadze, einer der Angeklagten in dem Strafverfahren, wurde unter Hausarrest gestellt. Am Tag der Durchsuchung und des Verhörs stiegen Guramis Blutdruck und Blutzucker an, und die Beamten mussten sogar einen Krankenwagen rufen.
Gurami wurde im Dezember 1962 im georgischen Dorf Nigvzara geboren. Die große Familie hatte 2 Söhne und 2 Töchter, aber Bruder Gurami starb im Säuglingsalter. Als Kind las Gurami sehr gerne, so dass einige Bibliothekare, die dies wussten, ihm interessante Bücher hinterließen. Er bedauert, dass er unter diesen Büchern nie auf die Bibel gestoßen ist, denn schon damals interessierte er sich für den Ursprung des Lebens.
Gurami studierte zunächst an einer Berufsschule in Tiflis, dann an der Technischen Schule für Eisenbahnverkehr in Tiflis und machte dann seinen Abschluss am Polytechnischen Institut Tula. Nach seinem Abschluss wurde er in die Armee in das Baubataillon geschickt.
Nach seiner Rückkehr arbeitete Gurami als Vorarbeiter in einem Werk in Tula, als Automechaniker und als leitender Mechaniker. Später machte er sich selbstständig, wurde Schreiner und arbeitete von 2015 bis zu seiner Verhaftung als Taxifahrer.
Mitte der 90er Jahre begann Gurami ernsthaft die Bibel zu lesen und zu studieren. Dank dieses uralten Buches fand er Antworten auf Fragen, die ihn seit vielen Jahren beschäftigen. Über Gottes Maßstäbe nachzudenken und sie im Leben anzuwenden, half Gurami, mit dem Rauchen und dem Drogenkonsum aufzuhören. Er war auch beeindruckt vom Verhalten der Gläubigen und ihrer Haltung zueinander. All dies veranlasste ihn, sein Leben dem Dienst an Gott zu widmen.
1995 heiratete er Galina, die er bei der Arbeit kennengelernt hatte. Aus der Ehe ging ein Sohn hervor. Zusammen mit Familie und Freunden verbringt Gurami gerne Zeit in der Natur: Pilze sammeln im Wald und Picknicks.
Die Strafverfolgung hat Gurami seines Jobs beraubt. Es ist ihm verboten, mit irgendjemandem in Kontakt zu treten, auch nicht mit seiner eigenen Familie. Er erzählt: "Ohne Kommunikation mit der Frau, dem Sohn, den Verwandten und Freunden ist es sehr schwierig. Als ob ein Teil meines Körpers abgerissen worden wäre."