Foto: Invasion von Gläubigen im Autonomen Kreis der Chanten und Mansen im Jahr 2019 (Archivfoto)

Foto: Invasion von Gläubigen im Autonomen Kreis der Chanten und Mansen im Jahr 2019 (Archivfoto)

Foto: Invasion von Gläubigen im Autonomen Kreis der Chanten und Mansen im Jahr 2019 (Archivfoto)

Maßnahmen von Strafverfolgungsbeamten

Massenverhaftungen in Kasan: Abteilung zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens findet heraus, warum Menschen im Alter von 9 bis 80 Jahren die Bibel lesen

Tatarstan

Am Morgen des 19. Januar 2020 nahmen Polizeibeamte in Kasan etwa 15 Gläubige fest, darunter zwei Frauen über 80 Jahre und zwei Kinder. Sie alle wurden unter psychologischem Druck verhört, wer sie zwingt, die Bibel zu lesen. Einige Gläubige wurden durchsucht.

Am 19. Januar gegen 11 Uhr drangen drei Ermittler in Begleitung von sechs maskierten Bereitschaftspolizisten in die Wohnung von Tatiana Obizhestvit ein. Zu dieser Zeit hatte Tatjana Gäste. Etwa 15 Personen, darunter Kinder im Alter von 9 und 12 Jahren, wurden in die örtliche Abteilung zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens in der Karl-Fuchs-Straße 3 gebracht. Während des Verhörs versuchten die Ermittler herauszufinden, was die Gläubigen in einer Privatwohnung taten, wer von ihnen der "Älteste" war und wer sie dazu brachte, miteinander über spirituelle Themen zu diskutieren. Es wurden Einschüchterungstechniken eingesetzt. Einem der Gläubigen wurde mit der Einleitung eines Strafverfahrens gedroht, weil er "Kinder in illegale Aktivitäten verwickelt" habe.

Armen Hayriyan und Lyudmila Samoilova wurden durchsucht. Die Eheleute Andrej und Leysan Botschkarew wurden bis spät in den Abend verhört. Kopien von Protokollen und anderen Dokumenten wurden niemandem zur Verfügung gestellt. Die Bochkarevs sowie die 51-jährige Tatjana Obizhestvit befinden sich seit dem zweiten Tag in einer provisorischen Haftanstalt.

Weitere Details des Vorfalls werden derzeit geklärt.

Der Fall der Bochkarevs und Obizhestvit in Kasan

Fallbeispiel
Im Januar 2020 empfing Tatyana Obizhestvit Gäste bei sich zu Hause. Plötzlich eilten Polizeibeamte herein und durchsuchten ihr Haus. Dann wurden 15 Personen zum Verhör gebracht. Unter ihnen waren zwei Frauen über 80 Jahre und zwei Kinder. Gegen Tatjana sowie gegen Andrej und Leysan Bochkarev wurde ein Strafverfahren eingeleitet, nur weil sie an Jehova Gott glauben. Die Gläubigen verbrachten zwei Tage in einer vorübergehenden Haftanstalt, danach wurden die Frauen unter Hausarrest gestellt, und Andrej wurde in eine Untersuchungshaftanstalt gebracht. Im April 2021 ging der Fall vor Gericht. Zwei geheime Zeugen sagten in dem Fall aus: Der eine gab sich als einer der Zeugen Jehovas aus, der andere behauptete, man habe ihm “angeboten, der Organisation der Zeugen Jehovas beizutreten”. Im Februar 2023 wurden Tatjana Obizhestvit und Leysan Bochkareva zu Bewährungsstrafen von 2 bzw. 2,5 Jahren verurteilt. Andrej Botschkarew wurde zu 3 Jahren und 1 Monat Haft in einer Strafkolonie verurteilt, aber im Gerichtssaal wieder freigelassen, da er diese Strafe tatsächlich in einer Untersuchungshaftanstalt verbüßt hatte. Die Berufungs- und Kassationsgerichte bestätigten diese Entscheidung.
Chronologie

Angeklagte in dem Fall

Zusammenfassung des Falles

Region:
Tatarstan
Siedlung:
Kazan
Aktenzeichen des Strafverfahrens:
11901920041000244
Eingeleitet:
27. Dezember 2019
Aktueller Stand des Verfahrens:
Das Urteil ist rechtskräftig geworden
Untersuchend:
Ermittlungseinheit der Hauptermittlungsdirektion des Innenministeriums der Republik Tatarstan
Artikel des Strafgesetzbuches der Russischen Föderation:
282.2 (1)
Aktenzeichen des Gerichts:
1-23/2023 (1-46/2022; 1-280/2021)
Gericht erster Instanz:
Vakhitovskiy District Court of the City of Kazan
Richter am Gericht erster Instanz:
Yuriy Arsenyuk
Fallbeispiel
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